Authors: Kampelmann, Thekla
Title: Bildende Kunst im Fremdsprachenunterricht der gymnasialen Oberstufe
Language (ISO): de
Abstract: Die Beantwortung zweier Kernfragen steht im Zentrum dieser Dissertation: a) Kann ein Kunstwerk z. B. ein Gemälde als selbständiger Unterrichtsgegenstand (d. h. als ein zielkulturell - authentisch - außersprachliches Zeichen im Gegensatz zum didaktischen Bild) einen Beitrag zum landeskundlich/interkulturell orientierten Fremdsprachenunterricht leisten? b) Warum sind gerade Beispiele künstlerischer Werke aus Indien für den Englischunterricht der Sekundarstufe II relevant? Die Arbeit geht davon aus, daß im Fremdsprachenunterricht nicht nur das Verstehen und die Sprachanwendung einer fremden Sprache angestrebt werden, sondern daß mit den VertreterInnen in ihrer Sprache Verständigung erfolgen soll, d. h. im Prozeß der Kommunikation sprachliche und kulturelle Differenzen auszuhandeln sind. Wird das Englische als erste und häufig als einzige Fremdsprache erlernt, kommt der Kulturspezifik des Englischen als Nationalsprache zwar Bedeutung zu, die jedoch der Ergänzung einer interkulturellen Orientierung bedarf. Denn in unseren modernen multikulturellen Gesellschaften werden interkulturelles Lernen und Handeln, die eine Sensibilisierung für Fremdverstehen und Toleranz ins Zentrum stellen, zu einer Notwendigkeit. Es ist fraglich, inwieweit der Englischunterricht dieses leisten kann. Andererseits kann eine interkulturelle Orientierung innerhalb des Englischunterrichts durch eine vertiefte Beschäftigung mit einer (nicht-weißen) Drittkultur wie z. B. Indien gefördert werden, um eine europa- und nordamerikanisch-orientierte Sichtweise bewußt zu machen und zu relativieren. Da Sprache jedoch nur eine Komponente von Kultur und im Falle einer Drittkultur wie Indien nicht kulturidentisch ist, stellt die zusätzliche Berücksichtigung zielkulturell - authentisch - außersprachlicher Zeichen (wie denen der bildenden Kunst) für den direkten Zugang zur Fremdkultur eine, wenn im fremdsprachlichen Unterricht auch zeitlich begrenzte, notwendige Ergänzung dar. Um einen Ansatz zur Integration künstlerischer Werke in den Prozess des landeskundlichen Lernens zu entwickeln, ergeben sich zunächst folgende grundlegende Fragestellungen, um deren Beantwortung sich der theoretische Teil der Arbeit bemüht (Kapitel 2 -5): - Welche Funktionen erfüllen Bilder, insbesondere authentische Kunstbilder im didaktischen Geflecht des Fremdsprachenunterrichts? - Welcher Kulturbegriff/welche Kulturdefinition liegt dem modernen Fremdsprachenunterricht mit interkultureller Orientierung zugrunde? - Nach welchen Kriterien lassen sich visuelle authentische Kunstwerke für didaktische Zwecke auswählen, insbesondere für landeskundliche/interkulturelle Zielsetzungen? Um diese Frage beantworten zu können, ist es wichtig zu klären, a) welche Ziele von Ansätzen zur Landeskunde, zur interkulturellen Kommunikation und zum interkulturellen Lernen verfolgt werden, b) anhand welcher Inhalte, c) in wieweit Werke der bildenden Kunst als selbständige Unterrichtsgegenstände zur Erreichung dieser Ziele einen Beitrag leisten können, d) wie sich der Fremdgegenstand der bildenden Kunst in einen landeskundlich bzw. interkulturell orientierten Fremdsprachenunterricht integrieren läßt, d. h. inwieweit durch sie landeskundliches Wissen vermittelt werden kann und durch die Auseinandersetzung mit der Zeichenwelt einer fremden Kultur der Verstehens- und Verständigungsprozeß gefördert werden kann, e) welche Funktion von außersprachlichen Zeichen wie z. B. Werken der bildenden Kunst in diesem Zusammenhang erfüllt werden kann, wobei sich Parallelen beim Einsatz von Literatur und Werken der bildenden Kunst ergeben und, f) warum die Beschäftigung mit Werken der bildenden Kunst in Indien besonders geeignet ist, einen Beitrag zum landeskundlich/interkulturell orientierten Fremdsprachenunterricht zu leisten. Im praxisorientierten Teil (Kapitel 6-9) soll anhand von Beispielen für die Unterrichtspraxis (insbesondere in Kapitel 9) deutlich werden, welche kunstdidaktischen und fremdsprachendidaktischen Vorgehensweisen eine Integration dieser Werke der bildenden Kunst unter gleichzeitiger Berücksichtigung eines sachgerechten Umgangs mit ihnen in den landeskundlich/interkulturell orientierten Fremdsprachenunterricht ermöglichen.
Subject Headings: Bildende Kunst
CD-ROM
Englischunterricht
Fremdsprachenunterricht
Indien
Indische Kunst
Landeskunde
URI: http://hdl.handle.net/2003/2961
http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-3195
Issue Date: 2000-10-25
Provenance: Universität Dortmund
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